Wie entsteht ein Karpaltunnelsyndrom und welche Ursachen gibt es dafür?
Das Karpaltunnelsyndrom, auch kurz CTS genannt, ist das häufigste Kompressionssyndrom.
Der Nervus medianus läuft zusammen mit den Beugesehnen und Sehnenscheiden durch den Karpaltunnel. Schwellen die Sehnenscheiden an und nehmen vermehrt Platz ein, kann der Nerv eingeschnürt werden.
Die Ursachen können vielfältiger Natur sein:
- Entzündungen, meist Sehnenscheidentzündungen
- Rheumatische Erkrankungen
- Durch Wassereinlagerung während der Schwangerschaft
- Übergewicht
- Als Begleiterscheinung bei Diabetes mellitus
- Bei Verletzungen oder Brüchen handgelenknaher Stellen
Welche Beschwerden / Symptome treten auf?
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl der ersten vier Finger bei Belastungen wie Fahrrad- oder Motorradfahren, telefonieren, gewissen Stellungen der Hand besonders in der Nacht
- Die Symptome zeigen Besserung nach Ausschütteln der Hand oder in dem man sie in eine andere Haltung bringt
- Gelegentlich können die Schmerzen bis in die Schulter und den Nackenbereich ausstrahlen
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Im Frühstadium konservative Behandlung durch Tragen einer Schiene während der Nacht oder Verabreichung von nicht-steroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder Ibuprofen
- Operative Behandlung durch einen endoskopischen Eingriff („Schlüssellochchirurgie“) oder offen durch einen kleinen, ca. 2cm langen Hautschnitt in der Hohlhand. Hierbei wird das bindegewebige
Mittelhanddach gespalten
Welche Narkoseverfahren gibt es?
- Kurze Vollnarkose
- Örtliche Betäubung der Handnerven in Höhe des Handgelenkes
- Blockade des Nervenstranges in der Achselhöhle (Plexusanästhesie)
Wie verläuft die Nachbehandlung?
- Kontrolle in der Praxis am 1., 7. und 14. Tag nach der Operation
- Orthopädische Schiene für eine Woche, Fingerbewegung frei
- Duschen nach 2-3 Tagen
- Fadenzug ab dem 14 postoperativem Tag
- Narbenmassage